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Fantasie - dark age - Rollenspiel
 
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 Crywulf

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Serafin
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Serafin


Anzahl der Beiträge : 158
Wesen/Art : Engel
Vollständiger Name : Serafin Ben Guèris
Weitere Bastion : Im Norden, im Osten, wie im Westen und auch im Süden an vielerlei Orten seltenst für länger an einem Platz.
Familienstand : ledig
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BeitragThema: Crywulf   Crywulf Icon_minitimeMi März 04, 2009 5:39 pm

Die klebrige Flüssigkeit trocknete nur langsam und hinterließ dabei eine leichte Geruchsnote im Raum. Die Fenster waren nicht umsonst weit geöffnet, um nicht das gesamte Bauwerk mit dem Gestank zu verpesten. Vielleicht hätte er auch dem Gemisch weniger Minzöl beimengen sollen. Andererseits wollte er sicher gehen, dass der Geruch sich nicht gänzlich einschloss. Andererseits war das Harz mit seinem Grünstich doch etwas stark verdünnt worden ggf., und somit die Möglichkeit gegeben, dass das kleine Boot bei jeglichem Kontakt mit Wasser absaufen würde. Da er jedoch die Idee auf das Boot zu schreiben „vorsicht, nicht wasserfest“ mehr als nur eigenartig fand, strich er lieber Schicht um Schicht mehr von der leicht grünlichen Paste um die Fugen zu verschließen.
Sowohl von außen, als auch sicherheitshalber von Innen.
Eine Beschäftigung, die ihn schon seit Tagen immer wieder hierher und wieder davon führte. Was wiederum nicht schlimm war, da sich doch höchstens alle paar Jahrhunderte Guard hierher verirrte und selbst bei diesem war die Wahrscheinlichkeit gering, dass er herüber kommen würde. So erwies es sich als recht praktisch, dass Cry-Wulf damals verteilt worden war, wobei Sera persönlich sich nicht merken konnte, welcher Bereich wie hieß. Wozu auch? Ein Zimmer des wohl mittlerweile leerstehenden benutze er vorübergehend für diese Sache, anschließend wäre er wieder weg und die Burg könnte weiter vor sich hinmotten.
Vom Platz her war es hier hervorragend, doch gleichsam störte die zahllosen Möglichkeiten sich ablenken zu lassen. Wenn er sich auf dem Fensterbrett nieder ließ, zogen Bilder aus vergangenen Zeiten an ihm vorbei. Er hatte nie darauf geachtet, wie lange er eigentlich schon in Rivendell aus und ein ging und wie viel über die Jahre geschehen war. Wie viele gekommen und gegangen waren. Was Leon wohl im Moment tat? Ohne diesen wäre er nie in dieses Land gekommen. Beklommen tastete er nach dem Amulett, welches um seinen Hals hing. Wenn er genau darüber nachdachte, hatte er nie so lange in einem Land verbracht. Wie oft war er von hier nach dort. Von Solan ins Schattenreich, zurück in die freien Gebiete. Jahre hatten sie in Baran verbracht eingepfercht in eine Welt, die nicht die ihre war. Tarja war diejenige gewesen, die einst den Ausschlag dazu gegeben hatte. Ihre kindliche Vernarrtheit hatte Wege geebnet, wo nie welche geplant waren. Mittlerweile war sie längst fort, im Schleier der Zeit vergangen. Lange hatte er ihre Erinnerung geborgen, bis nunmehr jede Begegnung die alten Gedanken wieder weckte. Namen änderten sich nicht, wenn er an Guard dachte, landete er bei Finja und somit bei Tarja. Jack, Runa, die Kinder, egal wo er begann, es landete wieder und wieder...

Die Bootsbauer hatten sich Mühe gegeben, dem alten Stück Holz seine alternde Schönheit zurückzugeben. Ungläubig hatten sie ihn angestarrt, als er ihnen das kleine Ruderboot vielleicht war es auch eine Art Kanu, Sera selbst kannte sich damit nicht aus, es war das schönste gewesen, was er finden konnte für seine Zwecke, vorbei kam und sie bat ihm dabei zu helfen es wieder etwas in Schuß zu bringen. Ein Boot sei kein Kinderspielzeug, hatte der alte Mann gerügt, und hätte ihn wohl am liebsten über das Knie gelegt, hätte er nicht schleunigst das Weite gesucht. Doch war es, wenn es zugelassen wurde.
Einen passenden Ort für das hier zu finden war ebenfalls problematisch gewesen. Der Angelus befand sich noch zu sehr in des Winters Hand, als dass er mit einem Karren hätte nahe genug heran gekonnt. Innerhalb von Rivendell gab es nichts, wo er es hätte hinbringen können.
Hier jedoch hatte er seine Ruhe und konnte arbeiten. Und während das Boot trocknete, begab er sich auf den Weg durch die Länder. Mit vier Mehlsäcken und zwei Kartoffelsäcken war er zurückgekommen. Er selbst war kein guter Schneider, doch als Laufbursche für den alternden Schneider im Schattenreich hatte er sich das eine oder andere nicht erwehren können.
Und keiner würde bemängeln, dass die Naht krumm und schief war und viel zu grob gearbeitet. Höchstens darüber, dass er sich das Ding einmal in den Fuß gerammt hatte, aus eigener Unfähigkeit. Die Hornhaut war glücklicherweise stärker gewesen, als sein Auftreten in jenem Moment.
Aus den Mehlsäcken entstanden so keine schönen, aber dafür um so mühevoller gearbeitete kleinere Kissen, während er mit den aufgetrennten Kartoffelsäcken den Boden des Bootes ausgelegt hatte.
So füllte er anschließend die Kissen. Das eine mit Federn von unterschiedlichem Geflügel welche er von Bauern zusammensammeln konnte und was ihm sonst an Federn unterwegs begegnet waren. Er konnte nur hoffen, dass keine davon irgendeinem Bekannten gehörte.
Ein zweites füllte er mit Sand. Das Dritte mit Stroh, ebenso, wie er unter die Kartoffelsäcke Stroh legte, damit der Boden nicht zu hart war. Vor dem vierten Kissen saß er eine ganze Weile, ehe er sich daran gemacht hatte, Laub zu sammeln. Das Knisterte so schön, als es nach einer Trocknungsphase in das Kissen gestopft wurde. Oder hätte er doch lieber ausschließlich Kissen mit Federn nehmen sollen? Da war er sich uneins.
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Crywulf
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